Hat der Beruf des Druckers Zukunft?
In unserer modernen Welt kommt es immer häufiger vor, dass ganze Berufsgruppen immer seltener benötigt werden. Wo es vor Jahrzehnten noch gang und gäbe war, sich beim Schneider einen Anzug anfertigen zu lassen, bestellen wir heute die fertige Ware aus dem Internet. Eine Berufsgruppe, die von vielen ebenfalls kritisch betrachtet wird, sind Drucker. Denn die digitale Datenübertragung lässt die Nachfrage für Druckartikel sinken. Dennoch lohnt es sich, eine Karriere als Drucker zu beginnen, denn in einigen Bereichen ist ein starkes Wachstum zu sehen.
Der Druck geht online
Überraschenderweise ist es ausgerechnet das Online-Angebot für das Drucken, das immer mehr Arbeitsplätze schafft. Denn immer mehr Verbraucher entscheiden sich dazu, das vielseitige Online-Angebot zu nutzen. Mit nur wenigen Klicks kann man sich online Visitenkarten drucken lassen oder 1000 Flyer in den Druckauftrag geben. Auf Wunsch gestaltet man das Design selber oder man arbeitet mit einem Mediengestalter zusammen. Für den Kunden entfällt der Kontakt mit dem Drucker also komplett. Dies bedeutet aber nicht, dass seine Expertise nicht vor Ort in der Druckerei benötigt wird.
Abhängig von der Art des Druckangebotes müssen Maschinen gehandhabt, Farbkartuschen befüllt und Druckvorlagen geschaffen werden. Die moderne Ausbildung zum Drucker ist bereits darauf ausgelegt sowohl das klassische Handwerk zu erlernen, als auch die Nutzung von digitalen Druckern. Man ist also in der Lage, Druckvorlagen zu programmieren oder Farbmischungen per Knopfdruck korrekt anzusetzen.
Alte Handwerkskunst weiterhin gefragt
Ein weiterer Trend ist die Liebe zur handwerklichen Kunst. Der Stempeldruck wird weltweit von erfahrenen Druckern zu einer echten Kunst gemacht. Die mit dem Auge zum Detail gefertigten Drucke kommen in vielen Bereichen zum Einsatz:
- Werbung
- Einladungskarten
- Kunstdruck
Sowohl private Verbraucher als auch kommerzielle Unternehmen haben ein großes Interesse an den hochwertigen Drucken. Wer sich hier richtig am Markt platziert, der kann ein florierendes Unternehmen schaffen. Ist man selber nur bedingt künstlerisch begabt, dann kann man darüber nachdenken, mit einem Grafikdesigner zu arbeiten, dem die handwerklichen Fähigkeiten fehlen – ein Rezept zum Erfolg.
Die Nachfrage für Werbung bleibt konstant
Vor allem im kommerziellen Umfeld besteht weiterhin eine große Nachfrage für Druckaufträge. Denn die meisten Unternehmen setzen darauf, die bestehenden Werbemaßnahmen durch die neuen Medien zu ergänzen. Kaum jemand verzichtet auf die bereits bewährten Methoden wie Werbeanschreiben und Zeitungseinlagen. Auch der klassische Flyer ist weiterhin gefragt. Darüber hinaus sind Werbeplakate auch in den Zeiten von digitalen Werbetafeln noch ein wichtiges Thema. In Deutschland ist vor allem die altgewachsene Infrastruktur ein Grund für die konstante Nachfrage. Es ist kostspielig, alte Werbetafeln für Plakate mit digitalen Werbetafeln zu ersetzen.
Die Magazine setzen sich durch
Ob der Spiegel oder Glamour, Magazine haben den Weg in den digitalen Raum noch nicht so richtig angetreten. Obwohl es für eine Vielzahl von Publikationen möglich ist, das Heft auch online zu erwerben, entscheidet sich die Masse der Verbraucher dafür, die Kopie der Ausgabe im Laden zu kaufen. Immer mehr Verbraucher möchten dabei auf inhaltslose Magazine verzichten und sind auf der Suche nach hochwertigen wie informativen Inhalten. Dafür sind die Kunden durchaus bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Die Verlagshäuser haben so die Mittel, Magazine in hohe Auflage zu vermarkten und somit auch zu verkaufen.
Neue Druckertechnologien entdecken
Die Nutzung von neuen Technologien, wie zum Beispiel den 3D-Drucken, erschließt ebenfalls neue Arbeitsbereiche für Drucker. Es ist durchaus denkbar, dass in wenigen Jahren Drucker für das Zubereiten von Speisen zum Einsatz kommen. Oder wir gehen in den Möbelladen und unser neues Sofa wird vor Ort für uns ausgedruckt. Wer die Liebe zum Beruf des Druckers gefunden hat, der wird ohne Frage auch in Zukunft viel zu tun haben. Klassische Berufsaufgaben werden durch neue Herausforderungen ergänzt. Es gibt darüber hinaus eine Reihe von Nischen, die auf die alte Handwerkskunst setzen.