Als Croupier oder Croupière arbeiten

Wer schon mal ein landbasiertes Spielcasino besucht hat, wird sich in der Regel auch an das zurückhaltende, freundliche aber auch bestimmte Auftreten der Croupiers oder Croupières (die weibliche Form, erfreulicherweise arbeiten auch immer mehr Frauen als „Spieltisch-Managerin“) erinnern. Diese Angestellten sorgen für einen angenehmen, stimmungsvollen, rechtlich einwandfreien und fairen Ablauf des Spielbetriebs, können im Zweifel aber auch dezent für Ordnung am Tisch sorgen, bevor der Sicherheitsdienst vor Ort ist.

Tatsächlich gibt es keinen offiziellen Ausbildungs- oder Studiengang „Croupier/Croupière“, die Casinos bilden ihren Nachwuchs somit entweder selber aus und können ihre individuellen Ansprüche oder Vorgehensweisen direkt vermitteln oder schicken die Kandidaten und Kandidatinnen an privatwirtschaftlich betriebene Casino-Schulen. Der Vorteil: Die Ausbildung nimmt üblicherweise nicht mehr als zwei bis acht Monate in Anspruch, Nachteil: man erhält keinen staatlich anerkannten Abschluss.

Je nach Arbeitgeber arbeiten Croupiers und Croupières in Voll- oder Teilzeit, gerade bei Studierenden ist diese Tätigkeit als Nebenjob sehr beliebt. Dafür müssen aber auch unwirtliche Arbeitszeiten und ungewöhnliche Entlohnungsmodelle in Kauf genommen werden. Es ist in einigen Spielbanken absolut üblich, dass die „Dealer“ zumindest der unteren Hierarchiestufen ausschließlich durch die Trinkgelder der Gäste bezahlt werden.

Insofern sollte man als zukünftiger Croupier auch über Einfühlungsvermögen und psychologisches Geschick verfügen, um einen guten Eindruck bei den spendierfreudigen Gästen hinterlassen zu können. Dass sich dieser Job aber nur für Studenten der Psychologie oder Psychiatrie eignet, wäre eine völlig falsche Schlussfolgerung.

Aber auch am vergleichsweise übersichtlichen Spieltisch gibt es eine klare Ordnung, entsprechend unterscheiden sich auch die Gehälter, der monatlich entlohnten Croupiers und Croupières. Als Einsteiger, der die Jetons der Gäste platziert, nimmt man um und bei 1.500 Euro mit nach Hause (natürlich nur im übertragenen Sinn, die festen Salärs werden natürlich überwiesen), dreht man den Roulette-Kessel und bringt geschickt und möglichst lautlos die Kugel ins Spiel oder hat als Tischchef die Aufsicht über das Geschehen am massiven Glücksspielmöbel, sind schon Honorare von bis zu 3.500 Euro möglich. Die nächste Karriere-Stufe bedeutet dann schon die Verantwortung für den ganzen Saal, die mit ca. 5.000 Euro honoriert wird. Zwischen den einzelnen Positionen können aber aufgrund der vergleichsweise geringen Fluktuation der renommierten Spielbanken aber schon etliche Jahre liegen. Spielbanken lieben personelle Kontinuität, die eben auch von den besonders solventen Stammgästen sehr geschätzt wird.

Tadellose Umgangsformen sind natürlich ein wichtiges Einstellungskriterium, wer mit der U-Bahn durch die Kinderstube gerast ist, wird innerhalb der vergleichsweise kurzen Ausbildungszeit seine Defizite kaum ausgleichen können. Weiterhin sollte man zumindest Englisch oder Französisch (die bevorzugte Sprache der traditionellen Glücksspiele) soweit beherrschen, dass man sich mit dem sehr heterogen zusammengesetzten Publikum der bekannteren Häuser fließend unterhalten kann.

Neben der Tätigkeit als Croupier oder Croupière in einem „echten“ Spielcasino besteht seit einiger Zeit aber auch die Möglichkeit, Top Casino Spiele in einer virtuellen Spielbank zu managen und mit den Gästen live über einen Video-Stream zu kommunizieren. Einen guten Einblick über den Alltag in einem der bekanntesten Spielbanken Deutschlands findet man auch in diesem Casino-Bericht. Unser Fazit: Croupier oder Croupière sind keine 08/15-Jobs, aber auch nicht so exotisch, wie oft vermutet wird.
Unser Fazit: Croupier oder Croupière sind keine 08/15-Jobs, aber auch nicht so exotisch, wie oft vermutet wird.